Westfalenpost vom 24.11.2012

Ausverkauftes vor Haus am 18.11.2012

Großen Beifall und höchstes Lob erhielt das Kammerorchester Attendorn für sein Konzert am vergangenen Sonntag in der Aula des Rivius-Gymnasiums. Vor ausverkauftem Haus begeisterte das Orchester unter seinem Dirigenten Werner Fichten durch eine unüberhörbare Musizierfreude und nahezu professionelle Interpretation der aufgeführten Werke.

Wieder einmal hatte das Kammerorchester eine glückliche Hand in der Zusammenstellung des Programms. Die Mischung aus Kompositionen der Barockzeit und Werken der englischen Musik des 20. Jahrhunderts traf offensichtlich den Geschmack des Publikums. Die Zuhörer ließen sich ein auf den unterschiedlichen Charakter und die verschiedenartigen Stimmungen der ausgewählten Stücke. So gefielen die Lebendigkeit und Frische der als Auftakt gespielten Sinfonie Friedrich des Großen gleich wie das daneben stehende elegische, leicht melancholische Prelude des Engländers Gerald Finzi.

Einen besonderen Glanzpunkt am Konzertnachmittag setzten die Solistinnen Monique Braun und Gabriele Fuchs- Rinscheid in J.S. Bachs Konzert für Oboe, Violine und Streicher. In hervorragendem Dialogspiel mit dem Orchester und begleitet von Gerlinde Rentrup am Cembalo wussten sie ihre Solopassagen technisch brillant und virtuos zu gestalten. Im langsamen Mittelsatz spannten sie die weiten Melodiebögen äußerst gefühlvoll musizierend und wunderbar aufeinander abgestimmt.

Nach zu Recht großem Applaus für die beiden Solistinnen spielte sich Monique Braun in Telemanns Konzert für Oboe d´amore noch einmal in die Herzen des Publikums. Der warme Klang der Oboe d´amore entfaltete sich wunderschön in der Aula, gleich in den ersten Takten des zart wiegenden Eingangssatzes und danach in dem einer klagenden Hirtenweise ähnlichen, langsamen dritten Satz. Im Schlusssatz warfen sich Solistin und Orchester Tonfolgen und Wiederholungen in rasantem Tempo zu, was den Zuhörer an eine Treibjagd denken ließ.

Mit der ausdrucksstarken, höchst abwechslungsreichen „Suite for Strings“ des 1945 geborenen Engländers John Rutter beendete das Kammerorchester sein Konzert. Die besondere Rhythmik und die eingängigen Melodien englischer Volkslieder, auf denen die Suite basiert, werden die Konzertbesucher noch auf dem Nachhauseweg begleitet haben.

                    

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