Standing Ovations für Werner Fichten

Werner

Mit einem fantastischen Konzert feierte das Kammerorchester Attendorn seinen Dirigenten Werner Fichten. 30 Jahre am Dirigentenpult dieses Liebhaberorchesters und bis heute in ehrenamtlicher Ausübung, das sei außergewöhnlich und könne nicht genug gewürdigt werden – so die Orchestervorsitzende Barbara Wilkmann in ihrer Begrüßungsansprache. Der Liebe Werner Fichtens zur Musik und speziell seiner Liebe zu diesem Orchester sei es zu verdanken, dass dieser Klangkörper über alle Jahre hinweg nicht nur Bestand hatte, sondern sich kontinuierlich fortentwickelte und immer wieder großartige Jahreskonzerte anbieten konnte.

Auch Bürgermeister Christian Pospischil bedankte sich für das langjährige musikalische Wirken von Werner Fichten und unterstrich den hervorragenden Ruf, den sich das Kammerorchester unter seiner Leitung in der Kulturlandschaft der Hansestadt Attendorn und im Kreis Olpe erarbeitet hat.

Wie in den letzten Jahren erlebte das festlich gestimmte Publikum in restlos ausverkauftem Haus ein wahres Feuerwerk feinster Kammermusik. Das Orchester eröffnete den Abend unter dem Dirigat von Werner Fichten mit Georg Monns heiterer Sinfonie G-Dur. Mit sichtbarer Spielfreude musizierte das Orchester spritzig in den schnellen Ecksätzen und leicht, gut nuancierend im Andante. Gleich im Anschluss wusste das Orchester den gänzlich anderen Charakter des lyrischen Andante von Max Reger sehr eindrücklich zu vermitteln, wobei insbesondere auch die klanglich schönen Solopassagen in der Cellostimme gefielen ( Solo: Anja Vogel).

Höhepunkt des 1. Konzertteils war sicherlich das beliebte a-moll Violinkonzert von J.S. Bach mit der faszinierenden jungen Geigerin Lika Yakupova als Solistin. Lika Yakupova zog alle Anwesenden unmittelbar in ihren Bann durch die ihr eigene, so sympathische Ausstrahlung, ihre ungeheure Musikalität und überragende Interpretation des Solokonzerts in feiner Abstimmung mit dem Orchester. Die ganze Bandbreite ihrer großen technischen und glänzenden virtuosen Fähigkeiten zeigte sie in ihrer Zugabe aus der 2. Sonate von Ysaye und wurde mit lang anhaltendem Applaus der begeisterten Zuhörer belohnt.

Es war schon ein sehr bewegender Moment, als Werner Fichten am Ende des ersten Konzertteils eröffnete, er wolle nach einer so langen Zeit der musikalischen Verantwortung im Orchester diese nun in die Hände eines jüngeren Dirigenten legen. Die Wertschätzung für Werner Fichten entlud sich in tosendem Beifall des Publikums, während jedes Orchestermitglied ihm als besonderes Dankeschön eine rote Rose überreichte.

Valid Agayev, seit 2014 bereits als Gastdirigent im Kammerorchester Attendorn tätig, wird sich nun der verantwortungsvollen Aufgabe stellen, das Kammerorchester in Zukunft als musikalischer Leiter zu führen. Der 2. Konzertteil trug bereits seine persönliche Handschrift. In feiner musikalischer Gestaltung und einer sehr differenzierten Dynamik bis zum leisesten Pianissimo präsentierte er die Elegie G-Dur von Peter Tschaikowsky und die Elegischen Melodien op. 34 von Edvard Grieg. Mit viel Schwung und Esprit erklangen als Kontrast dazu rumänische Volkstänze von Bartók und der berühmte Ungarische Tanz Nr.5 von Johannes Brahms.

Die Zugabe – ein Dvorak- Walzer- lag wieder in den Händen des Jubilars und endete mit Standing Ovations für Werner Fichten.

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